Sehnsucht Ankommen – Rückschau

Großes Finale in der Halle Roter Sand / Foto © Jonas Wenzler

Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein und eine große Menschenmenge schlendert zu kubanischen Rhythmen durch die Straßen – wir sind an einem Sonntagnachmittag in Woltmershausen.

Immer mehr Menschen strömen zu der Bühne mit Weserblick und werden dort von einem Reisenden begrüßt, den seine Sehnsucht schon um die ganze Welt getrieben hat, und der sie mit einem Shakespeare-Zitat auf den Weg durch Pusdorf schickt: „Wenn Musik der Liebe Nahrung ist, spielt weiter!“

Gerade noch hat ein Blechbläserquintett mit einer Rockband zusammengespielt, da hört man Trommeln im Gebüsch und von Ferne die Flöten des Spielmannszuges. „Starten wir dann jetzt die Reise, wissen nicht wohin wir geh‘n, sind schon lange in Bewegung und die Kraft, die schwindet schon“, singt der Kinderchor und bekommt dazu kraftvolle Unterstützung von den Kindern mit Percussion- und Orff-Instrumenten sowie einem klassischen Streichquintett.

Was ist da los in Pusdorf?

Das Kulturhaus und die Bremer Philharmoniker haben sich zusammengefunden und eingeladen zu einem musikalischen Stadtteilspaziergang. Der Komponist Peter Friemer hat komponiert, dirigiert und einstudiert und unter seiner künstlerischen Leitung den Stadtteil zum Klingen gebracht.

Und alle sind mit dabei: der Volkschor, die Skybirds, die Kantorei und der Gospelchor, die Ensembles Zebrano und Barbat (vom deutsch- iranischen Kulturverein), der Spielmannszug Da Capo und die vielen Kinder und Jugendlichen, die sich in verschiedenen Musikwerkstätten an den Grundschulen Rechtenflether Straße und Rablinghausen und an der Oberschule Roter Sand singend und spielend vorbereitet haben. Und natürlich die Musikerinnen und Musiker der Bremer Philharmoniker und Youssef Nasif. Und auch das Publikum ist zahlreich erschienen und folgt mit allen Beteiligten seiner Sehnsucht auf einer Reise durch die Welt der Klänge.

„Wir sind Menschen auf der Reise, wir sind Menschen auf dem Weg, suchen Heimat, suchen Freiheit, suchen jeden Tag…“ Es werden mehr und mehr Menschen, die auf diesem Weg zusammen finden und nach zwei Stunden schließlich in der Halle Roter Sand ankommen, um sich von Dvoraks Impressionen aus der neuen Welt berühren zu lassen und alle gemeinsam zu singen: „Während ich zum Himmel schaue ändert sich der Wolkenflug, meine Sehnsucht fliegt ins Blaue fort mit jedem Atemzug.“

Fotos © Marianne Menke