Was ist wo in Pusdorf?

Orientierung ohne Worte! / Ab September 2016

Ein Kunstprojekt mit Kindern und Jugendlichen von 8 bis 14 Jahren aus der Notunterkunft in der Hermann–Ritter–Straße und aus dem Stadtteil Woltmershausen.

Seit dem Sommer 2015 leben in einer Notunterkunft in Woltmershausen zwischen 300 und 600 geflüchtete Menschen, schwerpunktmäßig aus Syrien, Albanien und Afghanistan.
Wie können Menschen aus Syrien sich in der Notunterkunft und in unserem Stadtteil zurechtfinden, sehen wo der Nähraum oder das Arztzimmer ist? Wie finden sie eine Apotheke, den Spiel- und Wassergarten oder das Kulturhaus?
Wie wäre es für uns, wenn wir uns in Damaskus zurechtfinden müssten? Wir suchten nach Zeichen, an denen wir uns orientieren können. In diesem Projekt wird mit Kindern und Jugendlichen gemeinsam ein Leitsystem für die Notunterkunft und den Stadtteil entwickelt.

Mit zwei Künstlerinnen wird in der Notunterkunft eine mobile Druckwerkstatt eingerichtet. Die beteiligten Kinder entwickeln Zeichen, die den Bewohnerinnen und Bewohnern als Orientierungshilfe und zur schöneren Gestaltung im Haus in der Hermann-Ritter-Straße dienen. Die Entwürfe werden in Druckplatten geritzt und dann auf Wände und Fußböden gedruckt. Räume und Orte werden eindeutig und phantasievoll zugleich gekennzeichnet.
Desweiteren wird ein großer Plan vom Stadtteil gemalt, damit jede*r weiß, dass wir nah am Wasser leben, dass es hier viele Freizeit- und Sporteinrichtungen gibt und dass die Buslinie 24 fast überall hält. Um einen möglichst originalgetreuen Plan zeichnen zu können, sind Ausflüge mit Fotoapparat und Zeichenblock geplant. Der Plan wird auf eine große Wand im Eingangsbereich der Notunterkunft übertragen.

Künstlerische Leitung: Dorothee Wunder und Anna Steigerwald

Das Projekt wird in Kooperation mit der Notunterkunft umgesetzt und gefördert von der Senatorin für Soziales.